Glanzvolle Gala zum Deutschen Radiopreis 2014

Glanzvolle Gala zum Deutschen Radiopreis 2014

von Kathrin Otto

Es ist kurz vor 20 Uhr, die 900 Gäste haben ihre Plätze im Schuppen 52 im Hamburger Hafen längst eingenommen. Die Show zum fünften Deutschen Radiopreis könnte praktisch beginnen. Aber wer fehlt? Moderatorin Barbara Schöneberger. Zumindest in der Halle ist sie noch nicht zu sehen, sie treibt sich stattdessen noch draußen herum. Doch das gehört natürlich zum Plan: Die Moderatorin begrüßt die Gäste vorm Sonnenuntergang vor der Halle.

Gala 2014

Viel Gefühl und große Momente

Auf der Bühne ist es aber ohnehin schon recht voll: Neben der NDR Bigband ist dort Andreas Bourani, der mit "Auf uns" den Abend eröffnet und direkt von Sänger Mark Forster abgelöst wird. Der übergibt die Bühne dann an die Band Revolverheld. Sollte hier alles musikalische Pulver auf einmal verschossen werden? Natürlich nicht. Der Abend hat selbstverständlich noch mehr Acts zu bieten: Die Fantastischen Vier sind da, Singer-Songwriterin Taylor Swift ist aus den USA angereist und auch Charly XCX hat kurzfristig noch zugesagt. Die größte - fast interaktive - Show des Abends aber zieht der musikalische Tausendsassa Jan Delay ab. Zu "Sie kann nicht tanzen" fordert er die Gäste in der Halle auf sich zu erheben. "Wer nicht mitmacht, kann nicht tanzen". Das will natürlich niemand auf sich sitzen lassen - also werden tatsächlich kräftig sämtliche Hüften geschwungen.

Ein Medium, viele Themenbereiche

Jan Delay auf der Gala des Deutschen Radiopreises © Deutscher Radiopreis/ Sebastian Gerhard Foto: Sebastian Gerhard

"Wer nicht mitmacht, der kann nicht tanzen" - mit diesen Worten bringt Jan Delay das Publikum in Schwung.

Jan Delay übernimmt an diesem Abend noch eine zweite Rolle, die des Laudatoren. Denn darum geht es hier schließlich: Zehn Radiopreise sollen verliehen werden. Und sie zeigen, wie vielfältig das Medium ist. Den Preis für das "Beste Interview" bekommen Thorsten Otto und Julia Liebing, von Bayern 3 für ein besonders einfühlsames Gespräch mit einer an Leukämie erkrankten Frau. Die "Beste Reportage" von Karoline Scheer und Gerald Perschke von MDR Sputnik beschäftigt sich mit der Droge Crystal Meth. Und die "Beste Innovation" ehrt ein Musikprojekt für Kinder unterschiedlicher Herkunft von WDR KiRaKa und Funkhaus Europa und den Moderatorinnen Tuba Tunçak und Mirjam von Jarzebowski.

Beste Moderatoren von SWR3 und FluxFM

Schauspielerin Maria Schrader ehrt den "Besten Moderator" Kristian Thees von SWR 3 Club, der für die Jury so vielseitig, kreativ und einfallsreich ist, wie nur wenige im Land und dessen Umgang mit Hörern und prominenten Gästen unvergleichlich ist. Das weibliche Pendant, die "Beste Moderatorin" wird in diesem Jahr Diane Hielscher von FluxFM, die die Jury mit einer eindrucksvollen Gesamt-Performance begeistert hat und ihre Hörer sehr wortgewandt durch ihre Sendestrecke steuert.

Sonderpreise für Helmut Markwort und Die Fantastischen Vier

Die Fantastischen Vier

Sie feiern 25. Betriebsjubiläum: die Band Die Fantastischen Vier.

Neben den zehn Radiopreisen werden auch zwei Sonderpreise des Beirates verliehen. Journalist und Focus-Herausgeber Helmut Markwort wird für sein Lebenswerk geehrt, weil er für die Jury "ein Vollblut-Journalist ist, der mit gerade einmal 30 Jahren einer der jüngsten Chefredakteure der Republik wurde." Den zweiten Sonderpreis übergibt Armin Rohde an Die Fantastischen Vier. Die "wären sie verheiratet in diesem Jahr Silberhochzeit feiern würden", wie die Jury sagt. 25. Betriebsjubiläum - wie Smudo es nennt - feiern sie in diesem Jahr. Mit diesem Preis im Rücken tritt die Band noch ein zweites Mal an diesem Abend auf und schließt eine Show, die viele Gewinner hervorgebracht hat. Und feiern tun dies mehr als nur die Preisträger, die Nacht im Hamburger Hafen ist noch lange nicht zu Ende.

Stand: 04.09.14 23:15 Uhr