Gala zum Radiopreis: Bunt, rund, glamourös

Gala zum Radiopreis: Bunt, rund, glamourös

von Kathrin Otto

Auch wenn der Name der Location, Schuppen 52, nicht unbedingt glamourös klingt, die Verleihung des sechsten Deutschen Radiopreises im Hamburger Hafen war es definitiv wieder einmal. Im Mittelpunkt der Show stand neben den deutschen Radiomachern zumeist die Moderatorin: Barbara Schöneberger. Und im Mittelpunkt war dieses Mal durchaus wörtlich zu nehmen: Die Bühne, auf der hochkarätige Laudatoren sprachen und tolle Musikacts für Stimmung sorgten, ist nicht nur rund, sie ist auch direkt in der Mitte des Saales platziert. So weiß Barbara Schöneberger erst mal kaum, wo sie zuerst hingucken soll. Ihre Hochsteckfrisur sieht fast ein wenig wild aus an diesem Abend. Vielleicht stimmt es also, was sie sagt und sie hat sich tatsächlich Zutritt zur Backstagekabine von Morten Harket verschafft, Sänger des Hauptacts an diesem Abend: a-ha.

Gala 2015

Glamour-Gala für Radiostars

Neben a-ha stehen weitere hochkarätige Musiker auf der Bühne. Olly Murs sorgt gleich zu Beginn für gute Stimmung bei den rund 900 Gästen. Sarah Connor singt "Wie schön du bist", Kwabs präsentiert seine neue Single "My Own", George Ezra seine Hits "Budapest" und "Did You Hear The Rain". Und auch Rea Garvey ist dabei. Er singt nicht nur einen Medley aus vielen seiner Songs, er ist auch als Laudator in den Hamburger Hafen gekommen.

Der NDR liefert die Beste Morningshow

In elf Kategorien werden die Radiopreise verliehen. Der Preis für die Beste Morgensendung geht an Andreas Kuhlage und Jens Hardeland, die beim NDR "Die N-JOY Morningshow" moderieren. In der Begründung heißt es, die beiden würden ihren Hörerinnen und Hörern nicht krampfhaft eine rosa-rote Morgenwelt vermitteln, wer schlecht drauf ist, darf auch mal ein bisschen grummelig sein. "Die Hörer haben sie gerne an ihrem Frühstücktisch, auf dem Beifahrersitz oder als Büropartner" - und das kann nun wirklich nicht jeder von sich behaupten.

Die Besten Moderatoren kommen vom WDR

Siham El-Maimouni freut sich über den Preis als "Beste Moderatorin". © NDR Foto: Benjamin Hüllenkremer

Die "beste Moderatorin" kommt mit einem bedruckten Sweater auf die Bühne: "Refugees welcome" sagt Siham El-Maimouni damit.

Zum Besten Moderator hat die Jury in diesem Jahr Thorsten Schorn von 1Live vom WDR gewählt, für die Sendung "1 LIVE die Schorn Show". Denn, so die Begründung, "humorvolle Interviews sind ebenso seine Sache wie gekonnt moderierte Beiträge und Interviews zu ernsten Themen aus den Krisenregionen dieser Welt." Als beste Newcomerin wird Julia Bamberg von radio ffn ausgezeichnet. Für die Jury zeigt sie genau das - dass sie am Anfang ihrer Karriere steht - überhaupt nicht. Sie "moderiert und interviewt kenntnisreich und selbstbewusst, aber niemals selbstverliebt. Ein Talent, das seinen Weg im Radio gehen wird." Vielleicht wird sie also irgendwann in Zukunft den Preis für die Beste Moderatorin einheimsen. In diesem Jahr geht der aber erst einmal an Siham El-Maimouni, die im WDR Funkhaus Europa die Sendung "Süpermercado" moderiert - und zwar "frisch, frech und unkonventionell. Sie kann ernst sein und unterhaltsam, neugierig und einfühlsam, laut und leise, witzig und nachdenklich. Sie hat eine wunderbare Stimme und eine überzeugende Präsenz am Mikrofon." Die Bühne in Hamburg betritt sie mit einem Sweater mit dem Aufdruck "Refugees welcome" - den sie sich über ihr tolles Outfit gezogen hat, um auf das Flüchtlingsthema aufmerksam zu machen.

Flüchtlinge sind auch hier ein Thema

Dieses aktuelle Thema wird oft angesprochen an diesem Abend: in der Eröffnungsrede von Katharina Fegebank, Hamburgs Zweiter Bürgermeisterin, von Laudator Heiner Geißler, der den Preis in der Kategorie Beste Reportage an Yvonne Fricke und Toni Schmitt von 105,5 Spreeradio überreicht für ihren Beitrag "Schlepperbanden - Menschenleben werden Ware". Und auch Udo Lindenberg, der Überraschungsgast des Abends, bewegt das Thema Flüchtlinge - er hofft, dass Deutschland noch viel bunter wird, als es jetzt schon ist.

Gala 2015

Hochkarätige Stars beim Radiopreis

Sonderpreis für die Band a-ha

Auch in diesem Jahr gibt einen Sonderpreis des Beirates, er geht an die Band a-ha - für eine außergewöhnliche Karriere. Die Jury sagt: "Es begann im Sommer 1985, der Song 'Take On Me' ist aus dem Radio nicht mehr wegzudenken, ein Welthit. Sänger Morton Harket wird zum Mädchenschwarm, a-ha zu Superstars. Seither haben sie mehr als 80 Millionen Tonträger verkauft, ihre Songs sind allein in Deutschland mit sechsfach Gold und sechsfach Platin veredelt." Und warum das so ist, beweisen sie natürlich zum krönenden Abschluss des Abends. Der endet mit drei Norwegern, die nicht nur Barbara Schöneberger zum - mehrfachen - Schwärmen bringen. A-ha heben den Glamour-Faktor in die Halle zum krönenden Abschluss um eine Stufe an - bevor die Preisträger dann auf der Aftershow-Party im Hamburger Hafen ausgiebig auf ihre neu gewonnenen Trophäen anstoßen können.