Deutscher Radiopreis 2020: Tim Bendzko im Porträt

Tim Bendzko: Radiopreis ist Schritt zurück zur Normalität

Tim Bendzko © Deutscher Radiopreis / Philipp Szyza Foto: Philipp Szyza

Tim Bendzko gehört seit Jahren zu den Lieblingskünstlern vieler Radio-Hörer.

Wäre ihm keine Stimmbandentzündung dazwischengekommen, hätte er seine Premiere beim Deutschen Radiopreis schon vor acht Jahren gehabt – neben Robbie Williams, den Pet Shop Boys, Udo Lindenberg, Unheilig und Ed Sheeran, im voll besetzten Schuppen 52. In diesem Jahr klappte es nun, mit relativ ausgeruhter Stimme, auch wenn inzwischen alles anders war, nicht nur die Künstlerkollegen.

Übers Radio zu den Fans

2012 hatte Tim Bendzko gerade seine erste Handvoll Hits, darunter Dauer-Ohrwurm "Nur noch kurz die Welt retten" und Debütalbum-Titelsong "Wenn Worte meine Sprache wären", aber auch schon die feste Überzeugung, dass weitere folgen werden. In der Zwischenzeit ist er zum Vorbild vieler deutschsprachiger Künstler geworden, ausgezeichnet mit vielen nationalen Musikpreisen vom Bambi über den Echo bis zur Goldenen Kamera. Mit seinem jungenhaften Optimismus und der feinen, eingängigen Poesie bleibt er einer, der mehreren Generationen gefällt. Zugang zu seinem vielschichtigen Publikum findet er vor allem durch das Radio - "für mich das wichtigste Medium, um meine Songs den Leuten zu zeigen, sodass sie in irgendeiner Art und Weise Kontakt mit meiner Musik bekommen."

Gespür für das Lebensgefühl der Fans

In den vergangenen Jahren war Tim Bendzkos mit Hits wie "Am seidenen Faden", "Keine Maschine" und "Hoch" on air zu hören. Mit jedem davon gelang es ihm, das aktuelle Lebensgefühl einzufangen und Menschen aus der Seele zu sprechen. Das hat er mit guten Radiomoderatorinnen und -moderatoren gemeinsam. "Das sind diejenigen, die man immer im Ohr hat, die Teil des eigenen Lebens sind, stellenweise über Jahre hinweg. Ich finde es total schön, dass sie mit dem Deutschen Radiopreis auch dafür gewürdigt werden, uns Tag ein, Tag aus in unserem Leben zu begleiten", erklärt Tim Bendzko im Radiopreis-Interview.

Vorfreude auf das Live-Gefühl

Nominierte und Preisträger, Laudatorinnen und Laudatoren und natürlich Moderatorin Barbara Schöneberger kamen bei der Radiopreis-Gala am 10. September in den Genuss seines Live-Auftritts. Ein überschaubares Publikum im Vergleich zu den Vorjahren, dennoch konnte es der Musiker kaum erwarten, "dass es endlich wieder eine Veranstaltung gibt, bei der alle Protagonisten vor Ort sind. Ich glaube, das ist für alle der nächste Schritt in die Normalität zurück ist und ja ich freue mich total darauf."

Belastende Corona-Zeit

Night Of The Proms 2018 in Hamburg © NDR 2 / Mirko Hannemann Foto: Mirko Hannemann

Tim Bendzko zieht es nach der Corona-Pause wieder auf die Bühne.

Tim Bendzko, der die Corona-Zeit zunächst Zuhause für "Liegengebliebenes" nutze, konnte den Ausnahmezustand auch dank kurzerhand organisierter Autokino-Konzerte einigermaßen überbrücken. Freunde und Familie nicht sehen zu können, machte ihm am meisten zu schaffen: "Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass in dieser Zeit alles, worauf man sich irgendwie verlassen kann, alles was irgendwie Normalität ausstrahlt, total an Wert gewonnen hat und da gehört natürlich auch Radio dazu."

Bis sich wieder eine neue Normalität einstellt, macht Tim Bendzko wie gewohnt mit seinen Liedtexten Mut: "Auch wenn wir schon weit gekommen sind, wir gehen immer weiter - hoch hinaus. Egal, wie hoch die Hürden auch sind, sie sehen so viel kleiner von hier oben aus. Wenn dir die Luft ausgeht, nur nicht nach unten sehen. Wir gehen immer weiter - hoch hinaus."

Stand: 10.09.20 23:44 Uhr