Nominiert in der Kategorie "Bestes Interview"

Nominiert in der Kategorie "Bestes Interview"

In der Kategorie "Bestes Interview" können sämtliche Gesprächsformen im Radio ausgezeichnet werden. Die Formen können kurz oder lang sein, vom Entertainment-Talk bis zum hintergründigen Interview reichen. Die Themen können alles umfassen - von Pop bis Politik. Der Hörer erfährt nicht nur thematisch Neues, sondern erhält auch Einblicke in das Handeln und Denken des Gesprächspartners.

Laudatorin in der Kategorie "Bestes Interview" ist Dunja Hayali.

Für den Radiopreis 2016 sind nominiert:

Tobias Armbrüster und Marc Saha vom Deutschlandfunk © Bettina Fürst Foto: Bettina Fürst

Tobias Armbrüster und Marc Saha haben es mit einem konfrontativen Interview ins Finale geschafft.

Deutschlandfunk
Tobias Armbrüster und Marc Saha
Informationen am Morgen

Gesprächspartner ist Uwe Junge, der Landesvorsitzende der AfD in Rheinland-Pfalz. Seine These:  "Der Islam gehört nicht zu Deutschland". Außerdem stelle der Islam vor allem durch die "massive Zuwanderung"  und die daraus resultierende "Radikalisierung" eine Gefahr für Deutschland dar. Erklären kann er das nicht. Und schließlich konstatiert er nach mehrmaligem Nachfragen, dass man wohl doch unterscheiden müsse zwischen der Mehrzahl der friedlichen Muslime und den Dschihadisten. Dieses kontrovers geführte Interview zeigt, wie sich politische Thesen und Behauptungen durch beharrliches Nachfragen zerlegen und widerlegen lassen. Der Interview-Partner kann seine Behauptungen über den Islam in Deutschland nicht mit Fakten unterfüttern und wird daher zunehmend unsicher. Trotz einiger Versuche des Politikers lässt sich der Interviewer nicht vom eigentlichen Thema des Interviews abbringen und hält Kurs. Ein hörenswerter Schlagabtausch, hoch-politisch und  unterhaltsam zugleich.

Jury-Begründung:

Tobias Armbrüster ist es gelungen, ein kontroverses Interview zu führen: Im Gespräch mit dem AfD-Politiker Uwe Junge zeigt er, dass dieser seine Behauptungen über den Islam in Deutschland nicht mit Fakten unterlegen kann. Der Interviewer bleibt beim Thema und fragt mehrmals fair, aber bestimmt nach. Zähneknirschend muss Uwe Junge zugeben, dass man sehr wohl zwischen der Mehrzahl der friedliebenden Muslime und einigen radikalen Islamisten unterscheiden müsse.

Susanne Führer und Stephanie von Oppen von Deutschlandradio Kultur © Deutschlandradio Kultur / Anja Schäfer / Bettina Strau Foto: Anja Schäfer/Bettina Strau

Susanne Führer und Stephanie von Oppen hatten es mit einem schwierigen Gesprächspartner zu tun.

Deutschlandradio Kultur
Susanne Führer und Stephanie von Oppen
"Im Gespräch: Claus Peymann"

Hier war Moderationskunst gefragt: Unser Gast Claus Peymann hat in seinem Leben schon unzählige Interviews gegeben, er ist für seine Launen bekannt. Unerschrocken, humorvoll und schlagfertig ist Moderatorin Susanne Führer dem Regisseur begegnet. Fünfmal pro Woche eine Persönlichkeit zu finden, die eine Stunde etwas zu erzählen hat – da ist Redaktionskunst gefragt. Redakteurin Stephanie von Oppen achtet dabei auch auf die Vielfalt der Themen und die Mischung von Alt und Jung, Frau und Mann.

Jury-Begründung:

Susanne Führer gelingt es in dem einstündigen Interview, dem Regisseur Claus Peymann zwar kritisch, aber dennoch auf Augenhöhe zu begegnen. Sie ist sehr gut vorbereitet und kann ihrem Interviewpartner mit viel Hintergrundwissen Paroli bieten, so dass auch Persönliches und Überraschendes zu Tage gefördert wird – und das von einem erfahrenen Interviewpartner.

Steffi Neu und Vera Laudahn von WDR 2 © WDR / Frank Schemmann / Simin Kianmehr Foto: Frank Schemmann / Simin Kianmehr

Steffi Neu und Vera Laudahn haben die Jury mit einer Live-Sendung vor Publikum beeindruckt.

WDR 2
Steffi Neu und  Vera Laudahn
"WDR 2 MonTalk mit Thomas Gottschalk"

WDR 2 MonTalk, das ist intensiver Radiotalk und mittlerweile ist Kult. Deswegen geht WDR 2 dreimal im Jahr mit der Sendung auf die Bühne, in besondere Locations quer durch NRW. Steffi Neu talkte mit Thomas Gottschalk vor 750 Hörern im Kunstpalast Düsseldorf - ein packendes Ping-Pong zwischen zwei Akteuren, bei denen die Chemie stimmte. Was den MonTalk so besonders macht, ist nicht die Prominenz der Gäste an sich, es sind die überraschenden Fragen jenseits des Mainstreams, durch die WDR 2 Hörer auch einen sehr populären Menschen auf neue Weise kennen lernen. Ein restlos begeistertes Publikum erlebte eine schlagfertige Steffi Neu und einen Thomas Gottschalk in vielen seiner Facetten - witzig, persönlich und berührend.

Jury-Begründung:

Im MonTalk mit Thomas Gottschalk ist es Moderatorin Steffi Neu von WDR 2 gelungen, mit einem prominenten Gast auf Augenhöhe zu sprechen und das mit ebenso viel Witz, wie auch tiefgehenden Momenten. Es gelang ihr, einem Menschen, den viele zu kennen meinen, überraschende Antworten zu entlocken, die Thomas Gottschalk in einem neuen Licht erscheinen ließen. Die Herausforderung lag außerdem darin, dass Gespräch vor einem Publikum zu führen und auch für dieses eine entspannte Atmosphäre zu schaffen.

Stand: 21.09.16 14:00 Uhr