Der 16. Deutsche Radiopreis feiert sie wieder: Die Menschen, die das Medium Radio tagtäglich gestalten und zu dem machen, was es ist. Zum freundlichen Begleiter durch den Tag, zum zuverlässigen Ratgeber oder zur Freude an Abwechselung und Neuem. Die Preisverleihung in der Neuen Flora in Hamburg gibt aber nicht nur den Nominierten eine Bühne, sondern auch den Musiker:innen, die den Klang der Radiowellen Deutschlands bestimmen. Allen voran Amy McDonald, aber auch Bosse und Überraschungsgast Michael Schulte lassen den Radiopreis nach Radio klingen. Plötzlich tauchen die Sugababes aus dem Bühnenboden auf und perfomen ihren legendären Hit „Push The Button“. Die Menschen auf der Bühne und im Publikum sind allesamt Radiofans. Das merkt man zum einen am fulminanten Applaus für die, die an diesem Abend auftreten, und zum anderen an denen, die es bei den Musikacts nicht mehr auf den roten Klappsitzen hält.
Der Puls geht hoch: Katrin Bauerfeind und Thorsten Schorn sind bereit für den Deutschen Radiopreis 2025! Aber sind es die Nominierten auch?
Es sind Henry Nowak (l.) und Steffen Lukas von RADIO PSR! Jede Woche produzieren sie in der Rubrik "Sing meinen Job" eine echte Hymne für eine Berufsgruppe. Henry Nowak findet auf der Bühne liebevolle Worte für seine zweijährige Tochter und "größte Inspiration" Stella: "Papi hat jetzt einen Radiopreis!"
Über Platz 1 hingegen freuen sich hier Freddie Schürheck und Judith Biedermann, die zusammen mit den anderen Nominierten der Kategorie "Bestes Interview" auf die Verkündung gewartet haben. Sie gewinnen den Preis für "Sportschau F" von WDR 5.
Moderatorin Freddie Schürheck (r.) interviewt darin prominente Sportlerinnen. Ausgezeichnet wird die Folge mit Paracyclerin Maike Hausberger. Schürheck bedankt sich in ihrer Rede bei der Sportlerin für ihre Offenheit.
Musiker Louis Philippson zeigt, was er am Klavier alles kann. Zusammen mit der NDR Radiophilharmonie spielt er in der Hamburger Neuen Flora das KI-komponierte Stück "Beethoven Virus". Später hat er als Laudator der Kategorie "Beste:r Moderator:in" noch einen großen Auftritt.
Erst seit dem Jahr 2020 gibt es das TOGGO Radio - und in diesem Jahr holt das Kinderradio bereits den dritten Radiopreis. Jannik Stein (2.v.r.) und Thorsten Christes (r.) werden für die "Beste Programmaktion" ausgezeichnet.
Bei "TOGGO Radio gibt dir eine Stimme" erklärten sie die Bundestagswahl verständlich, lebensnah und kindgerecht. Jannik Stein sagt, mittlerweile berichte man immer häufiger auch über politische Themen: "Es ist wichtig, junge Menschen ernst zu nehmen."
So einige Radiosender gab es noch gar nicht, als die Sugababes im Jahr 2000 durchgestartet sind. Beim Deutschen Radiopreis performen sie ihren Klassiker "Push The Button", den sich Moderatorin Katrin Bauerfeind auch schon auf ihrer Konfirmation wünschte, und den neuen Titel "Shook".
Pauline Plasse und Klaas Scholtalbers von radio ffn haben sich gefragt, wie Niedersachsen in zehn Jahren aussieht. Für die "ffn Zukunftswoche" gibt es den Preis in der Kategorie "Bestes Informationsformat". Die Jury lobt: "Das Format verbindet intensive Recherche mit einem erfrischenden Mix aus Information und Unterhaltung".
Journalistin und Podcasterin Eva Schulz betritt die Bühne - und das bedeutet: Für alle Nominierten in der Kategorie "Beste Reportage" wird es so langsam ernst.
Der Preis geht an Ralf Geißler von MDR Aktuell, der in seiner eindrücklichen Reportage Fernfahrer in Deutschland begleitet hat. "Schickt eure Reporter nicht nur zu Pressekonferenzen", wünscht er sich in seiner Dankesrede von den Chefredakteuren dieses Landes, "schickt sie raus, dorthin, wo das Leben ist."
Der Deutsche Radiopreis wird übrigens von 58 Radio-Programmen live on air oder im Stream übertragen. Außerdem zeigen diverse Dritte Programme die Show zeitversetzt oder als Best-of.
Thorsten Schorn bittet Filiz de Campos Oliveira zum Gespräch. Die Moderatorin von bigFM gewann im Vorjahr den Preis als "Beste:r Newcomer:in". Nun darf sie ihre Nachfolge auszeichnen.
Und das ist sie! Maren Brand von ANTENNE THÜRINGEN hat sich durchgesetzt. "Es ist wirklich so krass", sagt sie auf der Bühne - nicht ohne ihre Vorgängerin zu fragen: "Hast du dich auch so gefühlt?"
Ásdís und Michael Schulte sind aus deutschen Radiosendern nicht mehr wegzudenken. Die Wahl-Berlinerin und der deutsche ESC-Teilnehmer von 2018 haben nun auch einen gemeinsamen Song aufgenommen. "Half Of My Heart" erscheint erst in einer Woche - die Gäste beim Deutschen Radiopreis hören ihn aber schon jetzt.
Komiker Michael Mittermeier ist aktuell sehr gefragt. Erst am Vortag war er beim Deutschen Fernsehpreis zu Gast - "aber das Line-Up von heute, das hatten die nicht", lobt er die Radiopreis-Gala. Er hält die Laudatio auf die "Beste Sendung".
Ausgezeichnet werden Elise Hoffmann und Dominik Kollmann von egoFM für ihre bereits seit 15 Jahren bestehende Sendung. Die Jury lobt sie als "schlagfertig, witzig, schlau", die beiden Hosts lieferten "Abläufe, Ansprache, Musikauswahl, Humor fernab der oft zitierten Klangtapete".
Wenn Bosse auftritt, dann spüren alle sowieso die "Schönste Zeit". Beim Radiopreis singt er aber nicht nur diesen Song - sondern ein Medley mit seiner neuen Single "peu à peu".
Ingolf Lück verleiht ihm den Preis für das Format "Knapp daneben", das die Jury als "Perle des Musikjournalismus" beschreibt. Knapp selbst beginnt seine Dankesrede auch erstmal mit einem lauten "Wow!"
Viele Kategorien sind nicht mehr übrig. Da kann Moderatorin Katrin Bauerfeind ruhig mal ein bisschen durch die Reihen der Neuen Flora in Hamburg gehen und schauen, wen sie dort so trifft.
Louis Philippson ist zurück! Und dieses Mal hat er einen Preis dabei - für den oder die "Beste:r Moderator:in". Mit Amy Scheske von delta radio gewinnt eine Moderatorin, die immer wieder auch ihre eigenen Angststörungen zum Thema ihrer Sendung macht. Sie selbst sei ein Glücksfall nicht nur für ihren Sender, sondern für die ganze deutsche Radiobranche, so die Jury.
Spät am Abend wird es dann Zeit für die Auszeichnung derer, die am frühesten aufstehen müssen. Schauspielerin Petra Schmidt-Schaller hält die Laudatio auf die "Beste Morgensendung".
Und die kommt von NDR 2! Jens Mahrhold und Elke Wiswedel erhalten die Auszeichnung für ihre gemeinsame Show. Die Grimme-Jury sagt: "Eine Morningshow, wie sie sein soll: frisch, echt, unverwechselbar und immer auf Augenhöhe."
So wie NDR 2 ist auch Nina Chuba in Norddeutschland zu Hause. Sie darf die Show in Hamburg beschließen und singt ihre Hits "Fata Morgana" und "Wenn das Liebe ist".
Radio gibt es seit über 100 Jahren, auch weil es immer wieder überrascht, und der Radiopreis zeigt das deutlich. So wie Katrin Bauerfeind, die zusammen mit Thorsten Schorn durch den Abend führt. Die beiden moderieren die Verleihung zum dritten Mal gemeinsam. Da macht es gar nichts, dass Katrin Bauerfeind zwischendurch für einige Moderationen verschwindet – um das Konfetti für das große Finale mit Nina Chuba zu schnibbeln. Thorsten Schorn wiederum verbringt die Show meist „im schönsten Hörfunkstudio, dass man während des Fernsehpreises haben kann“, wie Katrin Bauerfeind es ausdrückt. Damit meint sie das gläsere Radiostudio mitten auf der Bühne . Schorn kommentiert die Preisverleihung für die 58 Hörfunkwellen, die den Deutschen Radiopreis live übertragen. Vom ersten Moment an verstehen die geübten Radiopreismoderator:innen, das Publikum an die Hand zu nehmen und die Nominierten im Rampenlicht glänzen zu lassen.
Sugababes – „Pusht The Button“
„Jetzt geht’s erst richtig los“ – Maren Brand ist Newcomer:in des Jahres
Seit drei Jahren ist Maren Brand im Radio zu hören, derzeit bei Antenne Thüringen. Neben ihr waren auch 14 weitere Nachwuchstalente aus dem ganzen Land nominiert. Maren Brand „findet ihre Themen dort, wo das echte Leben pulsiert – sei es in der Handball-Halle, im Gerichtssaal oder auf dem Volksfest. Sie weiß genau, wann Emotionen wichtig sind und wann Zurückhaltung gefragt ist,“ begründet die Radiopreis-Jury beim Grimme-Institut ihre Entscheidung. Laudatorin Filiz de Campos Oliveira wurde vergangenes Jahr als beste Newcomer:in ausgezeichnet – sie hebt nochmal hervor, welche Präsenz und Jobangebote diese Auszeichnung schafft. Passend dazu schließt Maren ihre Dankesrede sichtlich gerührt mit den Worten „Jetzt geht´s erst richtig los“
Bestes Entertainment: Henry Nowak und Steffen Lukas von RADIO PSR wurden für die Aktion „Sing meinen Job!“ ausgezeichnet.
Beste Programmaktion: Janik Stein und Thorsten Christes von TOGGO Radio wurden für die Aktionswoche zur Bundestagswahl „TOGGO Radio gibt Dir eine Stimme!“ ausgezeichnet.
Bestes Informationsformat: Klaas Scholtalbers und Pauline Plasse von radio ffn wurden für die „ffn Zukunftswoche – Niedersachsen in 10 Jahren“ ausgezeichnet.
Beste Reportage: Ralf Geißler von MDR Aktuell – Das Nachrichtenradio wurde für seine Reportage „Zwischen Ausbeutung und Freiheit – Fernfahrer in Deutschland“ ausgezeichnet.
Bestes Musikformat: Heiner Knapp von rbb 88.8 wurde für den Musik-Talk „Knapp daneben“ ausgezeichnet. Die Laudatio hielt Moderator und Schauspieler Ingolf Lück.
Amy Scheske von delta Radio erhält den Preis in der Kategorie Beste Moderator:in. Sie moderiert den „delta radio Nachmittag mit Amy“. In dieser Sendung spricht sie über die Themen, die sie bewegen. Das können lockere Dinge, wie ihr Alltag sein oder auch persönlichere, wie mentale Gesundheit. „Bei manchen Sendungen hatte ich auch schon Tränen in den Augen“, erzählt Scheske auf der Bühne. Die Jury zur Auszeichnung: „Mit unverwechselbarem Timbre und Charakter beweist Amy Scheske, dass gerade in Zeiten von KI, Automatisierung und Selbstinszenierung wahrlich unverkennbare Eigenschaften wie Authentizität, Augenhöhe und das Gestalten einer treuen, tragenden Community die Zukunft des Radios sind.“ Bevor sie ihre Dankesrede beginnt, erzählt sie, dass sie in einem Podcast gehört habe, dass man nicht sagen soll, dass man aufgeregt sei – doch sicher wie man es von der Siegerin in dieser Kategorie erwarten kann, nutzt sie die Aufmerksamkeit für ein aufrichtiges Dankeschön an ihre Welle und macht – aufgrund eigener Erfahrungen- auf den Mangel an Therapieplätzen aufmerksam.
Nina Chuba: „Wenn das Liebe ist“
„Der heilige Gral“: Der Preis für „Beste Morgensendung“ geht an NDR 2
„Der heilige Gral“: Mit diesen Worten moderiert Katrin Bauerfeind die letzte Kategorie des Abends an. Der Morgen sei die „Primetime im Radio“, weil zu keiner anderen Tageszeit mehr Radio gehört werde. Kein Wunder, dass eine gewisse Spannung im Saal der Neuen Flora zu spüren ist. Die Spannung bricht, als Laudatorin Petra Schmidt-Schaller die Namen Elke Wiswedel und Jens Mahrhold nennt. Die beiden sind das Moderator:innen-Duo hinter dem NDR 2 Morgen mit Elke und Jens. Die Freude ist den beiden anzusehen. Sie selbst lieben ihre Morgensendung, weil sie Spaß hätten, aber auch über ernste Sachen sprechen könnten. Die Grimme-Jury ehrt mit der Auszeichnung „den Spagat zwischen guter Laune und journalistischem Anspruch. Schlagfertig, nahbar, informativ – mit Musik, einer sehr guten Themenauswahl und Geschichten, die hängenbleiben. Eine Morningshow, wie sie sein soll: frisch, echt, unverwechselbar und immer auf Augenhöhe“