Nominiert in der Kategorie "Beste Reportage"

Nominiert in der Kategorie "Beste Reportage"

In der Kategorie "Beste Reportage" werden Reportagen aus allen Alltagsbereichen ausgezeichnet, die ihr Thema lebendig und informativ einfangen und dabei eine hohe Intensität und Präsenz aufbauen. Dazu zählen auch herausragende investigative Recherche-Leistungen von Reportern oder Autorenteams. Zugelassen sind sowohl eigenständige Beiträge bis zu einer halben Stunde als auch in Tagesformate und Magazine eingebettete kürzere Formen, die Sachverhalte und Geschehnisse mit dem klassischen Spektrum der Reportageelemente anschaulich und farbig wiedergeben.

Laudator in der Kategorie "Beste Reportage" ist Dr. Heiner Geißler.

Für den Radiopreis 2015 sind nominiert:

Toni Schmitt und Yvonne Fricke von 105'5 Spreeradio © Stefan Maria Rother / 105'5 Spreeradio Foto: Stefan Maria Rother

Toni Schmitt und Yvonne Fricke haben die Jury mit ihrer Reportage über Schlepper beeindruckt.

105,5 Spreeradio
"Schlepperbanden - Menschenleben werden Ware"
Toni Schmitt und Yvonne Fricke

Die Reportage von Spreeradio zeichnet ein detailliertes Bild aller Beteiligten, die in das "Geschäft" mit den großen Flüchtlingsströmen verwickelt sind. Über ein Jahr Recherche war nötig, um die Routen der Schlepperbanden von Afrika über Europa bis nach Berlin genau nachzuzeichnen und die handelnden Personen zur Rede zu stellen. Doch am Ende bleibt die Frage: Sind Schlepper nun skrupellose Verbrecher oder Helfer in der Not?

Nilofar Elhami von DRadio Wissen © DRadio Wissen

Weil Nilofar Elhami von DRadio Wissen nicht in den Iran einreisen durfte, hat sie für ihre Reportage ihren Freund geschickt.

DRadio Wissen
"Reise in den Iran – Überall wo ich gehe, bist du bei mir in meinem Herzen"
Nilofar Elhami

Nilofar Elhami ist anderthalb Jahre alt, als ihre Eltern mit ihr aus dem Iran fliehen. Seitdem war sie nicht mehr dort - weil sie nicht einreisen darf. Das Problem ist ihr Beruf; ausländische Journalisten gelten als Staatsfeinde. Außerdem hat sie einen schwedischen und keinen iranischen Pass, als gebürtige Iranerin darf sie nur mit iranischem Pass einreisen. Damit dennoch ein Teil von ihr ins Land ihrer Eltern reisen kann, hat sie für diese Reportage ihren Freund geschickt. Matze trifft an Nilofars Stelle ihre Verwandten, genießt das persische Essen, atmet die Teheraner Luft, besucht Nilofars Geburtsort Isfahan. So lernt die Exil-Iranerin durch seine Schilderungen und Erlebnisse ihr Heimatland kennen.

Heike Bittner von MDR FIGARO © Manuel Meinhardt Foto: Manuel Meinhardt

Heike Bittner von MDR FIGARO hat einen Strafgefangenen nach seiner Freilassung begleitet.

MDR FIGARO
"Schwere Freiheit – Über ein Leben nach dem Knast"
Heike Bittner

Jeder dritte ehemalige Inhaftierte wird in den ersten drei Jahren seiner Freilassung wieder straffällig. Heike Bittner zeichnet ein akustisches Porträt eines Strafgefangenen, der nach neun Jahren in Haft den Weg zurück ins Leben versucht. Rene Wedekemper räumt seine Zelle aus, erhält seine Entlassungspapiere und blickt der neu gewonnenen Freiheit entgegen. Die Autorin begleitet ihn über Jahre, wird seine Vertraute und wahrt gleichzeitig Distanz, bleibt kritisch. Sie beobachtet, wie seine Hilflosigkeit wieder in Aggression umschlägt. Heike Bittner berichtet dicht und mit kluger Sprache vom Rand der Gesellschaft und gibt dem ehemaligen Strafgefangenen seine Stimme zurück.